Wirtschaft, Micozzi (UniMercatorum): „Italiens Weltrang niedrig, besorgniserregende Daten“

Laut Gem Report belegt Italien in diesem Jahr den 34. Platz von 51 Volkswirtschaften weltweit. Damit nehmen wir im weltweiten Ranking weiterhin eine eher niedrige Position ein. Das ist besorgniserregend, denn das Wachstum eines Landes hängt auch von der unternehmerischen Initiative ab, sowohl im Hinblick auf die Aussichten auf wirtschaftliche Entwicklung als auch im Hinblick auf die Herausforderungen, vor denen wir heute in der Welt stehen, wie etwa dem Übergang zu ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit und zur Digitalisierung. Alessandra Micozzi, Professorin für angewandte Wirtschaftswissenschaften an der Universitas Mercatorum und Koordinatorin des Teams des Progetto Gem Italia, sagte dies bei der Präsentation des Berichts Gem Italia 2024–2025, der von der Universitas Mercatorum – der Universität der italienischen Handelskammern der Multiversity Group – in Rom herausgegeben wird und den Titel „Unternehmertum für das Wachstum des Landes“ trägt.
„Eine weitere alarmierende Tatsache ist, dass die Kluft zwischen den Geschlechtern in Italien nicht abnimmt, sondern zunimmt. In diesem Jahr haben wir uns speziell auf die Determinanten und Faktoren konzentriert, die diese Kluft zwischen den Geschlechtern tatsächlich beeinflussen“, erklärt Micozzi. „Ein weiterer Faktor ist die Wachstumsneigung: Neue italienische Unternehmen haben nicht die Kapazität, Mitarbeiter einzustellen. Dies liegt an verschiedenen Faktoren, wie einem komplexen bürokratischen Kontext und einer hohen Steuerbelastung, die Investitionen und Neueinstellungen nicht begünstigen. Es liegt aber auch am strukturellen Mangel an digitaler Infrastruktur und Innovationsförderung. Dies betrifft insbesondere Hightech-Unternehmen.“
„Unternehmertum ist ein soziales und kulturelles Phänomen, daher ist die kulturelle Dimension relevant. Das bedeutet, dass Überzeugungen und gesellschaftliche Erwartungen großen Einfluss darauf haben, wie wir Unternehmertum als erstrebenswerte Karriere wahrnehmen und wie wir die eigenen Fähigkeiten zur Unternehmensgründung einschätzen. Daher ist eine gute Ausbildung auf allen Bildungsebenen von grundlegender Bedeutung für einen kulturellen Wandel“, so sein Fazit.
Adnkronos International (AKI)